Die Flugsaison 2022 war richtig gut und 2023 soll noch besser werden
BUBENHEIM. Ein vielfältiges Programm hat sich der Luftsportverein Treuchtlingen-Pappenheim (LVT) für 2023 vorgenommen. Die gerade beginnende Flugsaison soll noch besser werden als die zurückliegende, mit der die Luftsportler rundum zufrieden waren.
Und die war aus mehreren Gründen sehr erfolgreich. „Vor allem war sie aber flugunfallfrei“, hob Vorsitzender Robert Renner jetzt bei der Jahreshauptversammlung hervor. Und das soll auch so bleiben, weshalb gleich zu Beginn der Saison der obligatorische Flugsicherheitsabend auf dem Programm steht, bei dem die Piloten sich dem Thema intensiv widmen. Denn auch in diesem Jahr soll nicht nur am Flugplatz Bubenheim intensiv geflogen werden, sondern es sind mit den motorgetriebenen Flugzeugen auch Ausflüge zu weiter entfernten Zielen vorgesehen.
Solche wurden im vergangenen Jahr mit dem viersitzigen Motorflugzeug, vor allem aber mit dem Ultraleichtflugzeug vom Typ Bristell unternommen. Der sportliche und wendige Zweisitzer, der als eines der wenigen Ultraleichtflugzeuge im weiten Umkreis eine 600-Kilogramm-Zulassung hat und damit zur Ausbildung von Flugschülern bestens geeignet ist, erfreut sich großer Beliebtheit. Im vergangenen Jahr war die Maschine fast 300 Stunden in der Luft.
Das lag nicht zuletzt am regen Schulungsbetrieb mit Ausbildungsleiter Jochen Herzner und Fluglehrer André Maderholz. Er hat die Ausbildung zum Fluglehrer in weiten Teilen ebenfalls auf der Bristell geflogen und die Lizenz im vergangenen Jahr erworben. Gleich zu Beginn seiner Lehrertätigkeit hat er im vergangenen Jahr mit Walter Vogl und Simon Bablitzschky zwei Flugschüler zum ersten Alleinflug geführt. Beide stehen mittlerweile kurz vor dem Abschluss der Ausbildung mit der Luftfahrerscheinprüfung.
Bei der Zulassung zum Alleinflug assistierte als weiterer Fluglehrer Christoph Ehle vom Nachbarverein in Donauwörth-Genderkingen. Er wird sich in diesem Jahr beim LVT auch in der Motorflugschulung engagieren und Piloten, die die Segelfluglizenz bereits haben, im Motorflug schulen. Damit wird das Angebotsspektrum des Vereins nochmals erweitert.
Viel hat sich beim LVT 2022 auch im Segelflug getan. So nahmen unter anderem Julia Rubensdörfer und Michael Löw als Nachwuchspiloten mit zwei vereinseigenen Maschinen am zehntägigen Leistungsflug-Lehrgang des Luftsport-Verbandes Bayern teil, der im Juni am Segelflugplatz in Weißenburg stattfand. Das gab insgesamt einen Schub für den Streckenflug im Verein. Zahlreiche Flüge mit Strecken über 200, 300 oder gar 400 Kilometer wurden von den Vereinsmitgliedern absolviert.
Dafür stand unter anderem die Glasflügel 304 zur Verfügung, die der Verein vor Saisonbeginn angeschafft hatte. Es ist das erste Segelflugzeug der Treuchtlinger Luftsportler mit Wölbklappen. Mit diesen kann die Gleitleistung optimiert werden. Mit solchen ist auch die DG 600 ausgerüstet. Sie ist die neueste Errungenschaft des LVT und wurde im Januar gebraucht gekauft. Auch mit ihr wollen die Treuchtlinger Segelflieger viele Streckenflüge absolvieren.
Ebenfalls angeschafft wurde vor wenigen Tagen eine leistungsstärkere
Schleppwinde. Sie wurde von der Luftsportvereinigung Kulmbach übernommen, wird aktuell für die Bedürfnisse des LVT hergerichtet und wird dann im Laufe der Saison die vom Verein Anfang der 1960er-Jahre selbstgebaute Startwinde ersetzen. Sie kommt vor allem bei der Segelflugausbildung zum Einsatz. Zwei neue Segelflugschüler stehen schon in den Startlöchern, andere setzen ihre Ausbildung fort. Ausbildungsleiter Jochen Herzner wird hier voraussichtlich ab Mitte des Jahres von Marius Bickel unterstützt, der momentan die Segelfluglehrerausbildung absolviert.
Speziell für Interessenten an der Ausbildung zum Ultraleichtpiloten bietet der LVT am Samstag, 24. Juni, die Aktion „Pilot für einen Tag“ an, bei der die Teilnehmer unter Anleitung erfahrener Ausbilder erste Erfahrungen auf dem Pilotensitz machen können (Näheres dazu wird in Kürze veröffentlicht).
Öffentlichkeitswirksam wird besonders der Rundflugtag am Sonntag, 11. Juni, sein, zu dem alle, die gerne einmal das Fränkische Seenland oder den Naturpark Altmühltal aus der Vogelperspektive sehen wollen, eingeladen sind.