BUBENHEIM – Einen regen Zuspruch hat der Rundflugtag des Luftsportvereins Treuchtlingen-Pappenheim erlebt. Zahlreiche Menschen nutzten die Gelegenheit, sich ihre südmittelfränkische Heimat einmal aus der Luft anzusehen.
Die Flugzeuge des Vereins sowie privater Piloten waren fast pausenlos im Einsatz. Zwischenzeitlich war der Andrang so groß, dass ein weiteres Flugzeug benötigt wurde. Der Segelflugverein Weißenburg half kurzfristig aus und stellte sein Motorflugzeug samt Pilot zur Verfügung, um den Engpass zu beseitigen. Ideal waren die Wetterbedingungen, so dass bei Sonnenschein und guter Sicht die Passagiere Genießerrunden über dem Naturpark Altmühltal und dem Fränkischen Seenland drehen konnten.
Wer selber nicht abheben wollte, erlebte regen Flugbetrieb am Flugplatz Bubenheim. Motor- und Ultraleichtflugzeuge starteten und landeten ebenso wie Trikes und Gyrocopter. Kinder konnten außerdem den Juniorpilotenschein erwerben. Dazu hatte der Luftsportverein vom Luftsportverband Bayern eine Aktionskiste organisiert, die verschiedene Experimente rund ums Thema Fliegen enthielt. Außerdem wurden Wurfgleiter aus Balsaholz gebastelt und es gab einen Segelflugsimulator.
Vor dem Rundflugtag hatte der Luftsportverein die Bayerischen Meisterschaft im Motorkunstflug in Bubenheim zu Gast. Bis auf den ersten Wettbewerbstag erlebten auch diese ideale äußere Bedingungen. Es galt für die Piloten, in einer imaginäre Box am Himmel – einem Würfel mit Kantenlängen von 1000 Metern – den vier Schiedsrichtern ihre Können unter anderem bei Loopings, Turns, Humpty Bumps, Rollen, Kubanischer Acht und Trudeln zu zeigen. Dabei ging es nicht darum, spektakulär zu fliegen, sondern möglichst präzise.
25 Pilotinnen und Piloten aus ganz Deutschland, der Schweiz und Österreich waren angereist, um in fünf Leistungsklassen die Besten zu ermitteln. Bayerischer Meister konnte freilich nur werden, wer dem Luftsportverband Bayern angehört. Diesen Titel holte sich Ingo Sturhan aus Landshut auf seiner roten Pitts S2B. Er hatte den Wanderpokal schon einmal 2014 in Hof gewonnen.
Neben dem Gesamtsieger gab es noch die Gewinner in den einzelnen Wertungskategorien. In der Klasse Sportsman (Einsteiger) siegte ebenfalls Ingo Sturhan. In der Kategorie Intermediate (Umsteiger) setzte sich der Freisinger Fluglotse Hansi Harlander durch. In Advanced (Aufsteiger) gewann Kathi Suthau aus Hennickendorf bei Berlin. Und in der höchsten Leistungsstufe Unlimited holte sich der Straubinger Rettungshubschrauberpilot Heiner Wehberg den ersten Platz.
Nur in Bayern gibt es bei den Kunstfliegern die Oldtimer-Klasse. Hier bewerteten die vier Punktrichter ebenfalls die Flüge von Hansi Harlander auf einer Bücker Jungmeister (Baujahr 1940) am besten. In der Oldtimerklasse war auch der Teilnehmer mit der weitesten Anreise vertreten. Stephan Stritter war mit seiner Bücker Jungmann bis aus Sylt nach Bubenheim geflogen.
Die Siegerehrung nahm Wettbewerbsleiter Bernhard Drummer vom Luftsportverband Bayern vor, der selbst in der Oldtimerklasse den zweiten Platz belegte. Er dankte dem Luftsportverein Treuchtlingen-Pappenheim für das perfekte Ausrichten der Meisterschaft. Die Wettbewerbspiloten unterstrichen dies durch kräftigen Beifall. Ihren Dank drückten einige von Ihnen auch dadurch aus, dass sie nach den Wertungsflügen noch für das Publikum sehenswerte Vorführungen an den Himmel zeichneten, darunter der Peißenberger Segelkunstflug-Weltmeister Markus Feyerabend.
Treuchtlingens Bürgermeister Werner Baum hatte die Kunstflugpiloten schon beim Eröffnungsabend in der Altmühlstadt willkommen geheißen. Er wünschte ihnen einen fairen Wettkampf und unfallfreie Flüge.