Der Luftsportverein Treuchtlingen-Pappenheim hat zwei Ehrenmitglieder. Die Brüder Helmut und Rudi Renner, die zu den Vereinsgründern gehörten, wurden jetzt dazu ernannt. Außerdem gab es für Vorsitzenden Robert Renner die Silberne Daidalos-Medaille, die zweithöchste Auszeichnung des Deutschen Aero-Clubs (DAeC).
Überreicht wurden die Ehrungen bei der Weihnachtsfeier des Vereins im Clubheim am Bubenheimer Flugplatz, bei der auch an das 60-jährige Bestehen des Vereins erinnert wurde. Aus der Taufe gehoben hatten ihn im Oktober 1959 auf Initiative des Treuchtlinger Uhrmachermeister Kurt Karg 24 Gründungsmitglieder. 60 Jahre später sind von diesen noch vier im Verein: Heinrich Fuchs, Helmut und Rudi Renner sowie Gustav Sandbichler.
An alle vier überreichte Vorsitzender Robert Renner das Ehrenzeichen in Gold für 60-jährige Mitgliedschaft des Bayerischen Landes-Sportverbandes (BLSV). Er dankte im Namen des Vereins für die Leistungen zugunsten des Vereins. Zudem wurden Helmut und Rudi Renner zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Der Vorsitzende sagte, die beiden seien „in den vergangenen sechs Jahrzehnten quasi ein Synonym für den Flugsport in Treuchtlingen“ gewesen. Sie hätten zusammen „wohl so ziemlich jeden Posten besetzt“, den der Luftsportverein zu vergeben habe. Er zählte dazu auf: „Vorsitzender, Schatzmeister, Schriftführer, Technischer Leiter, Fluglehrer, Windenwart und -prüfer, Fallschirmpacker, Motorseglerwart, Flugzeugschweißer und Mädchen für alles.“ Anerkennend setzte der Vereinschef hinzu: „Man kann wohl getrost sagen, der Luftsportverein Treuchtlingen-Pappenheim ist beider Lebenswerk.“
In einem Rückblick anhand von Bildern und Zeitungsausschnitten aus den zurückliegenden 60 Jahren ließ der Vorsitzende hernach die Vereinsgeschichte schlaglichtartig Revue passieren. Er begann beim Errichten einer ersten Werkstatt und dem Bau der Schleppwinde sowie dem Kauf des ersten Flugzeuges, erinnerte an die ersten Flüge auf den Altmühlwiesen bei Bubenheim 1961 und an diverse Flugzeugbeschaffungen, mit denen der Verein über die Jahrzehnte stets einen attraktiven Flugzeugpark bot.
Nicht fehlen durften die ersten Leistungsflüge in den 1960er- und 1970er-Jahren – vor allem von Vereinsgründer Kurt Karg, aber auch von anderen Piloten–, zahlreiche Flugtage und Meilensteine wie die Zulassung des Sonderlandesplatzes Treuchtlingen-Bubenheim im Jahr 1972. Seither dürfen dort auch Motorflugzeuge und Hubschrauber landen und starten.
Der Vorsitzende vergaß dabei nicht die Rückschläge, die der Verein erleben musste, wie den tödlichen Absturz eines Kameraden gleich im ersten Flugjahr 1961 oder den Brand des ersten Clubheims 1979. Aus der jüngeren Vereinsgeschichte nannte er die beiden Bayerischen Motorkunstflugmeisterschaften und das Bayern3-Dorffest mit 80.000 Besuchern auf dem Flugplatzgelände als Höhepunkte.
In die Rückschau eingebaut waren Ehrungen für langjährig treue Mitglieder. Neben den vier Gründungsmitgliedern wurden Peter Robens (50 Jahre im Luftsportverein), Jakob Buckenlei (45 Jahre), Otto Lang (40 Jahre), Alexandra Rubensdörfer (35 Jahre), Dr. Manfred Kreß (30 Jahre), Thomas Kränzlein und Florian Meidinger (25 Jahre), Manuel Frater (20 Jahre) sowie Rüdiger Jäkel (zehn Jahre) geehrt.
Zu den Ehrungen und zum 60-jährigen Vereinsbestehen gratulierte Bürgermeister Werner Baum. Er dankte dem Luftsportverein für die gute Zusammenarbeit nicht zuletzt, aber besonders beim Bayern3-Dorffest, und überreichte ein Stadtwappen. Ralf Lenik, Filialleiter der Sparkasse Mittelfranken-Süd in Treuchtlingen, schloss sich den Dankesworten an und gratulierte ebenfalls zum 60-jährigen Bestehen. Er hatte einen Scheck über 1000 Euro als Geburtstagsgeschenk dabei, den er an Robert Renner überreichte.
Für den Vorsitzenden gab es zum Abschluss eine Überraschung. Sein Stellvertreter André Maderholz überreichte ihm die Silberne Daidalos-Medaille des DAeC für seine Verdienste um die Sportfliegerei im Allgemeinen und um den Luftsportverein Treuchtlingen-Pappenheim im Besonderen. Schriftführer Wolfgang Ludwig erinnerte in seiner Laudatio daran, dass Renner – mit einer dreijährigen Unterbrechung – seit 32 Jahren Vorstandsmitglied des Vereins ist. Er war zunächst Jugendwart, dann Schriftführer und schließlich von 2002 bis 2011 Vorsitzender. Renner selbst bezeichnete sich als „Wiederholungstäter“, weil er diesen Posten seit 2014 erneut inne hat.